Apple wirbt mit Datenschutz – ein Impuls für neue Technologien zum Schutz der Privatsphäre?

Das Berliner Forum Privacy diskutiert und präsentiert am 7. Oktober 2015 in der Humboldt Universität neue Technologien für Datenschutz und Sicherheit in der digitalen Wirtschaft

Berlin, den 02.10.2015: Unter der Überschrift „Apples Engagement für den Schutz Deiner Daten“ wirbt CEO Tim Cook persönlich um das Vertrauen seiner Kunden. Dort heißt es, Apple respektiere die Privatsphäre eines jeden Einzelnen und schütze sie durch den Einsatz starker Verschlüsselungstechnik und strengen Datenschutzrichtlinien. Anschließende werden mit zahlreichen Erläuterungen die Nutzer über den Schutz und die Verwendung ihrer Daten informiert.

Datenschutz als Verkaufsargument

Entscheidend sind jedoch die Erklärungen zu den Geschäftsinteressen des Konzerns. Apple will nicht die Daten seiner Kunden monetarisieren, sondern Produkte verkaufen, die als wichtiges Produktmerkmal die Privatsphäre der Nutzer schützen. Der Konzern grenzt sich damit eindeutig von Konkurrenten wie Google und Facebook ab, deren Geschäftsmodelle auf einer umfangreichen Sammlung und Auswertung von Nutzerdaten basieren.

Impuls für neue Technologien

Im Hinblick auf digitale Dienste, die ein Plus an Datenschutz versprechen, könnte von Apple ein entscheidender Impuls für neue Technologien ausgehen. Technische Lösungen zum Schutz der Privatsphäre – sogenannte Privacy Enhancing Technologies (PET) – fanden bei der Entwicklung von IT-Systemen bisher zu wenig Beachtung. Der Bedarf nach diesen Lösungen könnte jedoch schlagartig wachsen, wenn digitale Diensteanbieter erkennen, dass sie damit ein wachsendes Kundenbedürfnis erfüllen und sich von Wettbewerbern unterscheiden können.

Datensouveränität als Versprechen

Diese Entwicklung vorausahnend haben sich im Xinnovations e. V. der Berliner IT-Spezialist kreuzwerker und eine Forschungsgruppe am Lehrstuhl von Prof. Johann-Christoph Freytag in einem Kooperationsprojekt zusammengeschlossen, um gemeinsam einen Online-Service für eine sichere und datenschutzkonforme Benutzerverwaltung zu entwickeln. Im Kern geht es darum, den Nutzern mehr Souveränität über ihre Daten zu geben. Gleichzeitig können digitale Diensteanbieter damit die Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorschriften gewährleisten und sich vor Datendiebstahl schützen. Eine Herausforderung wird sein, die richtige Balance zwischen den Interessen der Nutzer und den berechtigten Verwertungsinteressen der Diensteanbieter zu finden.

Erste Lösungskonzepte werden am 7. Oktober 2015 im Forum Privacy vorgestellt:

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Hintergrund

Das FuE-Kooperationsprojekt „Sichere und datenschutzkonforme Benutzerverwaltung als Online-Service“ wird gefördert im Rahmen des Förderprogramms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Forschungspartner sind die kreuzwerker GmbH und Prof. Johann-Christoph Freytag, Lehrstuhl Datenbanken und Informationssysteme am Institut für Informatik der Humboldt-Universität zu Berlin.

Die kreuzwerker sind Experten in den Bereichen Software-Architektur, Software Development und IT-Project Management. Das Leistungsspektrum der kreuzwerker erstreckt sich von Technologieberatung über klassisches IT-Consulting & IT-Management bis hin zu Softwareentwicklung mit einem starken Fokus auf Digital Content.

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Johann-Christoph Freytag ist Professor für Datenbanken und Informationssysteme am Institut für Informatik der Humboldt-Universität. Er ist bekannt für seine vielfältigen Veröffentlichungen im Bereich Datenbanken, sowie durch weltweite industrielle Seminar- und Beratungstätigkeiten. Seit Jahren arbeitet er an Technologien, die den Schutz der Privatsphäre gewährleisten sollen.

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Kontakt

Xinnovations e.V.
Stefan Grill
+49 30 210 014-07
stefan.grill@xinnovations.org