Mensch und Maschine im Einklang: Kuratierungstechnologien verbinden Künstliche Intelligenz und menschliche Kognition

Qurator 2020 – Conference on Digital Curation Technologies diskutiert praxisnahe Anwendungsszenarien für Medien, Kultur, Industrie und Gesundheitswirtschaft

Berlin, 17.01.2020: Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) haben in den vergangenen Jahren einen rasanten Aufstieg erlebt. Verantwortlich dafür sind die enormen Fortschritte im Bereich des maschinellen Lernens und hier insbesondere auf dem Gebiet des Deep Learning mit sogenannten künstlichen neuronalen Netzen (KNN). Verbesserte Algorithmen und Netzwerkarchitekturen, geballte Rechenpower aus der Cloud und die Verfügbarkeit von Big Data haben zahlreiche beeindruckende Anwendungen hervorgebracht.

 

Die Spannweite reicht von digitalen Stimmassistenten, die gesprochene Sprache in Text und anschließend in Computerbefehle umwandeln, bis hin zur automatisierten Bild- und Videoanalyse wie beispielsweise im Bereich des autonomen Fahrens oder die Personen- und Objekterkennung auf Facebook, die täglich millionenfach Metadaten für den Empfehlungsalgorithmus und die Generierung von Bildbeschreibungen produziert.

Grenzen und Chancen der KI

Obgleich mit weiteren Fortschritten auf dem Gebiet des Deep Learning zu rechnen ist, stoßen diese KI-Verfahren auch an ihre Grenzen. Nach wie vor existiert kein Verfahren, das beispielsweise im Bereich der Bildklassifikation oder der Textanalyse vollautomatisch fehlerfreie Analyseergebnisse erzielt und entsprechende Metadaten generiert. Wo smarte digitale Anwendungen aber ein hohes Maß an Zuverlässigkeit erfordern, wie etwa in industriellen Prozessen oder in Gesundheits-Apps, kann auf menschliche Kognition bei der Erstellung und Pflege von Metadaten nicht verzichtet werden. Die Lösung: Kuratierungstechnologien, die Wissensarbeiter*innen bei geschäftskritischen Kuratierungsaufgaben unterstützen. Als intelligente Assistenzsysteme kombinieren sie Deep-Learning-Verfahren mit symbolischer KI, um automatisch generierte Metadaten effizient überprüfen und mit maschinenlesbarem Wissen verknüpfen zu können. Auf diesem qualitativ hochwertigen Datenbestand können dann Empfehlungsalgorithmen angewandt werden, die vollautomatisch Content generieren und Endnutzer*innen in zahlreichen Anwendungsszenarien mit passenden Empfehlungen oder Suchergebnissen versorgen.

Fachvorträge und Praxisworkshopsgramm

Wie das Zusammenspiel von KI und menschlicher Kognition gewinnbringend aussehen kann, wird in zahlreichen Fachvorträgen und Praxisworkshops im Rahmen der Konferenz Qurator 2020 an zahlreichen Use Cases demonstriert und diskutiert. Der erste Konferenztag mit einem klassischen Vortragsprogramm zeigt auf, was Kuratierungstechnologien sind, erläutert den State of the Art aus technisch-wissenschaftlicher Sicht und bringt zahlreiche Anwendungsbeispiele zum Einsatz von KI in unterschiedliche Branchen. Am zweiten Konferenztag finden praxisnahe Anwenderworkshops zu den Branchen Medien, Kultur, Industrie und Gesundheitswirtschaft statt. Parallel dazu diskutiert die Wissenschaftscommunity neueste Forschungsergebnisse zum Einsatz von KI-Verfahren für Kuratierungstechnologien.

Wesentliches Ziel der Konferenz ist der Wissensaustausch über Fachdisziplinen und Branchengrenzen hinweg. Dazu gehört, die Anwender von Kuratierungstechnologien von Anfang an in den Forschungs- und Innovationsprozess einzubeziehen. Das ist auch der Anspruch der Bündnispartner aus dem gleichnamigen Forschungsprojekt Qurator, das im November 2018 gestartet ist und nun der Öffentlichkeit in Form von Demo Sessions erste Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse gibt.

Die Konferenz findet vom 20. bis 21. Januar 2020 in den Räumen des Fraunhofer FOKUS in Berlin statt.

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Hintergrund

QURATOR wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Unternehmen Region“ für drei Jahre gefördert. Die zehn Bündnispartner sind: DFKI GmbH, Fraunhofer FOKUS, 3pc GmbH, Ada Health GmbH, ART+COM AG, Condat AG, Semtation GmbH, Ubermetrics GmbH, Wikimedia Deutschland e.V. sowie die Staatsbibliothek zu Berlin.

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